Gerry 365 #117: 27.04. – Brauchen wir das?

Click here for english version

Nach den Infos über das STORIES-Projekt, möchte ich mal etwas ansprechen, was mich schon sehr lange beschäftigt. Ein Thema, über das schon viele Medien berichtet haben und ich habe auch eine Kollegin, von der ich euch erzählen möchte.
Genau genommen geht es um folgende, gesellschaftlich zu Grunde gelegte Aussage zur Partnerschaft: »Ein Ehe/Paar muss im selben Bett/Zimmer nächtigen. Tut es das nicht, ist was nicht in Ordnung.«

Kommen wir gleich erstmal zu meiner Kollegin: Sie hat seit vielen Jahren einen Partner. Sie liebt ihn und er liebt sie. (Ich kenne beide persönlich, auch wenn wir an verschiedenen Standorten arbeiten.) Die beiden haben jedoch für sich entschieden, dass sie in getrennten Räumen Schlafen.
Wie oben schon erwähnt haben auch viele Medien darüber berichtet und meistens getitelt »Hört endlich damit auf«. Also so ähnlich. Ich denke schon seit drei Beziehung über dieses Prinzip des Zusammenlebens nach.

Es gab Momente in den Beziehungen, wo ich getrennt von meinem Partner geschlafen habe und es tatsächlich sehr angenehm fand. Und ich habe auch schonmal überlegt, dass wenn mein Zino und ich umziehen, und mein süßer Hati eventuell auch darüber nachdenkt zu uns zu stoßen, dass es mind. ein Zimmer + 1 Zimmer für jeden im Haushalt Lebenden sein sollte und jeder so sein eigenes Reich bekommen kann und ein Zimmer, in dem man zusammen Zeit verbringen kann, was mir sehr wichtig ist.
Ich denke, dass es manchmal auch fürs Leben angenehmer wäre, wenn man z. B. gegensätzliche Arbeitsschichten hat. So weckt man den Anderen nicht, wenn man später ins Bett geht oder früher aufsteht.

Durch die Homeoffice-Situation spielen wir aktuell das »Ich darf meinen Mann nicht wecken«-Spiel. Wenn ich Frühschicht habe, versuche ich so leise wie möglich aufzustehen, rauszugehen und beim Arbeiten versuche ich dies ebenfalls so leise wie möglich zu tun.
Genauso versucht mein Mann, wenn ich Frühschicht habe leise ins Bett zu kommen oder wenn ich Spätschicht habe, leise aufzustehen. Aber eines von beidem bekomme ich meist immer mit.

Im Vergleich zu mir hat mein Mann einen sehr, sehr tiefen Schlaf. Er ist schwer wachzukriegen. Ich hingegen … Naja. Ich brauche oft ewig zum einschlafen und werde auch schnell wach. Ich denke schon, dass es allen ein wenig guttun könnte, ein wenig Raum zwischen sich in der Nacht bringen.
Wenn wir umziehen und wir jeder unser eigenes Reich haben, werde ich bestimmt ab und zu davon gebrauch machen, mal für mich sein zu können. Ich persönlich finde es nicht falsch, getrennte Schlafzimmer zu haben. Im Gegenteil. Mir ist wichtig, dass ich meine Männer sehen und gute Nacht sagen kann. Man darf nicht vergessen: In der Regel schläft man im Bett. Man sieht sich während des Schlafens nicht. Man unterhält sich nicht. Und wenn man aufsteht, möchte man den anderen nicht unbedingt wecken.

Meine Kollegin meinte auch, dass es ihrer Beziehung sehr geholfen hat, diese Entscheidung zu treffen. Und wenn wir umgezogen sind, werde ich sehen, wie es für uns ist. Und nur weil man zwei (oder mit Zweitmann im selben Haushalt), drei Schlafzimmer hat, heißt es m. E. nicht, dass man sich weniger liebt oder dass es irgendwelche Probleme in der Beziehung gibt.
Es ist ein Stück Freiheit, die man hat und gerade, wenn man, wie ich, Probleme mit dem Schlaf hat, ist es glaube ich angenehm sich frei Bewegen zu können, wenn man Einschlafprobleme hat. Wie oft möchte ich, wegen Schlafschwierigkeiten, in mein Kissen schreien, vermeide es aber, weil mein Mann dadurch Wachwerden könnte.

Aber mal ehrlich: Wie seht ihr das? Sind getrennte Schlafzimmer für euch das Zeichen, dass eine Beziehung schlecht läuft, oder kann sowas eine Beziehung auch voranbringen oder sogar retten? Für mich ist wichtig, mit meinen Männern unter einem Dach leben zu können, ihnen ein grummeliges »hm« als guten Morgen und ein liebes »Gute Nacht« mit einem Kuss geben zu können.
Und was den Beischlaf angeht, das eine schließt das andere ja nicht aus, meint ihr nicht? Und es heißt ja auch nicht zwingend, dass man immer getrennt schlafen muss.

Habt einen schönen Tag.

Gerry

Was denkst du?
Interessant
Interessant
0
WOW
WOW
0
Sad
Sad
0
Kein Plan
Kein Plan
0
OMG
OMG
0
Nachdenklich
Nachdenklich
0

Hi du
Schön, dass es dich hierher verschlagen hat.

Einmal im monat sende ich eine E-Mail mit dem, was in dem Monat davor alles passiert ist. Passiert nichts, bekommst du auch keine E-Mail.

Ich sende keinen Spam! Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung.
Kann jeder Zeit nach Erhalt des ersten Newsletters abgemeldet werden.

6 Kommentare zu „Gerry 365 #117: 27.04. – Brauchen wir das?“

  1. Bei mir ist das ein ständiges hin- und her. Einerseits schlaf ich schneller ein, wenn jemand neben mir liegt, den ich mag/liebe/whatever. Und sei es nur ein one night stand mit dem man sich gut verträgt.

    Andererseits wach ich von den kleinsten Sachen auf. Handy vibriert, Katze streunert herum, sowas halt. Am schlimmsten ist aber, wenn der andere schnarcht, denn ganz egal wie schnell ich vorher eingepennt bin, sobald das losgeht bin ich wach. Ich hab meistens auch keinen besseren Weg gefunden als denjenigen dann zu wecken, in der Hoffnung wieder vor ihm einzuschlafen. xD Anfangs als ich angefangen hab mich mit Leuten zu treffen, hab ich dann auch gerne mal unter die Decke gegriffen für… Dinge, aber das ist eine andere Geschichte. dogger4Hehe Wenn auch diese Form der Beschäftigung hinterher ganz gut beim Einschlafen hilft, höhö. dogger4Sip

    Wenn ich aber alleine schlafe, hab ich wiederum andere Probleme, die mich entweder wach halten, oder wecken … und dann wach halten. Einige davon lassen sich auch nur in Gesellschaft lösen. dogger4Shrug Aber generell wär ich für getrennte Wohnräume, solange man trotzdem noch zusammen wohnt. Dann hat man immer die Option, obwohl nun wortwörtlich miteinander schlafen will, oder doch lieber nebenan. Ich hab auch festgestellt, dass es ziemlich anstrengend ist, jemanden 24/7 in kleinen 1-R-Wohnungen um sich zu haben und das tu ich mir auch nie wieder an. dogger4OMG Schon allein wenn man unterschiedliche Spiele spielt muss man nicht unbedingt nebeneinander sitzen um den anderen in einen vollkommen anderen Discord rein quatschen. dogger4NotSure

  2. ZWEITMANN dogger4UwU Es is toll, dass du meine Wortschöpfung nutzt dogger4Nom

    dogger4Hi Liebster Gerry dogger4Luv

    dogger4Notice Also ich verstehe das Prinzip der Freiheit durch ein eigenes Schlafzimmer und kann das voll verstehen. Ich finde es auch ab und an doof in einem Bett zu schlafen mit meinem Mann. Dass aber mehr weil er durch seine Schwerhörigkeit sehr auf Bewegung und Vibration im Bett reagiert und wenn ich spät Nachts ins Bett steige wird er meist wach, was ich dann wieder doof finde, weil er eh meist sehr unruhig schläft. dogger4NotSure ABER er schläft noch schlechter wenn ich gar nicht ins Bett komme. Auch finde ich nach so vielen Jahren seine Atemgeräusche beruhigend. dogger4Comfy Damit meine ich nicht wenn er schnarcht. dogger4NotSure Das ist dann wieder ätzend kommt aber nur selten vor. Mein Zweitmann ist da meist auch sehr leise. Wenn was von ihm kommt dann lautes Waldzerstören. Und wehe es schläft noch wer schnarchendes mit im Raum. dann gibts ein Schnarchwettbewerb…. dogger4Facepalm dogger4Derp

    Und was sagen denn Kritiker zu Partner*innen die getrennt wohnen? Sei es in verschiendenen Städten oder auch in der selben. Stimmt da was nicht? Sollte man unbedingt für die Ehe zusammenziehen? Sehe ich nicht so.

    Ich liebe meine Freiheit und die Möglichkeit die ich habe. Durch diese Freiheit bin ich viel lieber “gebunden”. dogger4Hehe

    Das wars von mir. dogger4Sip

    der Suri dogger4Comfy

  3. Hello my fellas dogger4Hi

    Also ich persönlich habe tatsächlich für mich festgestellt, dass ich besser schlaf mit jemanden an meiner Seite. Ich mag einfach das Gefühl jemanden neben sich zu haben und die Atmung zu hören, da ich mich allein immer ziemlich allein fühle (Mr. Obvious). Ich kann auch generell gar nich schlafen, wenn es absolut still ist. Ich brauch immer Hintergrund Geräusche, sei es Musik, Hörbuch, Podcast oder das besagte Atmen und bewegen einer anderen Person.

    Ich schlafe auch ziemlich schlecht, brauch ewig zum einschlafen und bin zig mal in der Nacht wach und wälz mich wieder rum bis ich einschlafen, wenn jemand anderes mit im Bett lag ging das, für meine Verhältnisse, relativ schnell. Ich glaube aber auch, dass ich es auch genießen würde, wenn ich ab und zu auch mal alleine im Bett schlafen kann dogger4Think Müsste man herausfinden dogger4Shrug

  4. Ich finde es allgemein besser wenn jeder ein Zimmer für sich hat. So kann man sich ausbreiten und wie du schon erwähnt hast, wenn einer früher los muss, muss man sich keine Sorgen machen den anderen zu wecken. Klar man kann immer noch im selben Bett schlafen das wird ja nicht ausgeschlossen (wie du auch schon erwähnt hast) ich finde es lächerlich dass es fast eine Pflicht ist ein Zimmer für zwei haben zu müssen dogger4Shrug

  5. Ich liebe es, wenn diese Stereotypen in der Gesellschaft immer wieder auf alles und jeden projiziert werden müssen. Passt du nicht in das gesellschaftliche Muster, bist du komisch oder anders oder es stimmt irgendwas nicht.
    Letztendlich ist dieser räumliche Abstand das, was in vielen Beziehungen fehlt. Die Möglichkeit der “Ich-Zeit”, eine Möglichkeit sich zurückzuziehen und mal Abstand voneinander zu haben.
    Ich glaube dahingehend müssen viele einfach ihr Denken an das wandelnde Verständnis von Beziehungen anpassen. Beziehung bedeutet seit Jahren schon nicht mehr, dass man immer aneinander klebt, aufeinander hockt und sich ständig nahe sein wollen muss.
    Ich erlebe das auch bei einigen Kollegen, die dann immer sofort beschwichtigen müssen, weil sie lieber im Büro arbeiten statt zu Hause mit Kind und Kegel. Obwohl das durch Corinna mehr als verständlich ist.
    Ich persönlich finde es sehr schön, wenn mein Partner beim Einschlafen neben mir liegt. Auch wenn ich dich manchmal aus dem Bett scheuchen möchte, wenn sogar das Bett von deinem Schnarchen vibriert. dogger4NotSure
    Mir würde etwas fehlen, wenn ich morgens aufwache und der Mensch, den ich liebe, nicht neben mir liegt. Da fehlt dann einfach etwas. Unter anderem eben auch der Punkt, dass man auf den anderen Acht gibt und aufpasst, dass er nicht aufwacht.
    Ich denke aber auch, dass das mehr eine persönliche Präferenz ist.

  6. Getrennte Schlafzimmer sind doch nichts schlimmes, wurden ja nun bereits viele Gründe schon erwähnt, die für sowas sprechen und warum soll man das nicht tun, wenn man dafür den Platz hat. dogger4Think

    Schnarchen und unterschiedliche Arbeitszeiten sind auch die Sachen wo ich sage, dass kann ein entsprechender Grund sein und nur weil man ja in unterschiedlichen Betten schlafen kann, muss man es deswegen nicht dauerhaft tun dogger4Lurk

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

gkuUwU gkuThink gkuSmol gkuSip gkuShrug gkuOMG gkuNotice gkuNotSure gkuHug gkuGasm gkuCry gkuComfy gkuButtBongo
error: Meine inhalte sind geschützt.