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Gestern gab es mehrere Momente, wo ich mich fragte »Was habt ihr getan?« während ich Sailor Moon Eternal geschaut habe. Über den Stil rege ich mich nicht mehr auf. Nachdem sie dem Fangeheule nachgegeben haben, und nach Staffel zwei von Crystal den Stil wieder an die 90er Serie angepasst haben, war der Stil für mich halt …. abgehakt. Im negativen Sinne. Diesen Stil haben sie leider auch beibehalten. Sailor Moon ist in Crystal (Season 1 und 2) erwachsen geworden und nun wieder kindlich. Bäh.
Allerdings merkt man an einer Stelle sehr, dass nicht dieselben Menschen für etwas verantwortlich waren, wie noch zur Serie. Die Synchronisation. Was habe ich mich aufgeregt. Aber auch hier sind vermutlich die Fans der 90er Serie treibende Kraft gewesen.
Alle Verwandlungsrufe und Angriffe wurden komplett eingedeutscht. Und es klingt so schrecklich. Auf so vielen Ebenen. Um das noch besser beurteilen zu können, habe ich mir heute den ersten Film noch einmal im OmU angehört. Und da ist das passiert, was ich bei Crystal schon toll fand: Alle Verwandlungen und Angriffe sind Englisch.
Aber im Deutschen herrscht eine unheimliche Inkonsistenz, was die Übersetzungen angeht. Es werden japanische Namensanhängsel benutzt, Deutsche Ausrufe, und die Namen mancher Figuren in Englisch.
Ich frage mich, was das soll. Es nimmt mir, als großer Sailor Moon – Fanboy, den Spaß so etwas in Deutsch zu schauen. Vor allem, und das regt mich am meisten auf, haben sie den größten Synchronfehler der neunziger wieder aufleben lassen.
»Macht der was auch immer …. MACHT AUF!«
Ja. Das deutsche Synchronstudio, welches diesmal von Netflix in Auftrag gegeben und überwacht wurde, und nicht wie bei Crystal von Toei, hat »Make up« was im Sinne von Schminke bzw. Maskerade gemeint ist, »Macht auf« gemacht.
Das wurde in den 90ern schon sehr, sehr stark kritisiert. Da macht nix auf. Da gibt es keine Tür, die sich öffnet, wie bei der Mini Playback Show, und man hindurchgeht und anders herauskommt. Und derjenige, der dafür verantwortlich gewesen ist, soll sich ein Wörterbuch schnappen und sich damit gefälligst selbst ohrfeigen. Bis er blutet.
Zum Inhaltlichen selbst brauche ich nicht viel sagen. Es wirkt alles wahnsinnig gequetscht und aufs Wesentliche reduziert. Es fehlt sehr viel und man wird förmlich durch die Geschichte gezogen ohne Zeit dazu zu haben, Gesehenes zu genießen.
Man wird in drei Stunden am Handgelenk angebunden und es wird so sehr daran gezogen, dass man es nach einer Stunde einfach nur noch über sich ergehen lässt. Nichts wirkt gut ausgearbeitet. Eine Szene endet, die nächste wuchtige kommt.
Man merkt, dass Crystal nicht so kommerziell erfolgreich war, wie Naoko Takeuchi und Toei Animations sich das gewünscht haben. Statt ihr Energie und das Geld in eine schön gemachte Serie zu stecken, pressen sie alles in zwei Filme und die Fans müssen damit leben.
Das Schlimmste daran ist, dass die meisten Fans alles nehmen, was sie kriegen können, solange es im Stil der 90er betrieben wird. Ist es nicht so, dann wird so lange geshitstormt, bis etwas geändert wird.
Auch hier gilt, wer am lautesten schreit, bekommt recht. Und jene, die etwas wirklich würdigen und toll finden, bleiben auf der Strecke und müssen damit leben. Naja. Das ist das Gesetz des Kapitalismus. Aber ich denke, ich darf mich trotzdem darüber aufregen, oder was meint ihr?
Ich finde es jedenfalls schade, dass Netflix sich nicht an die Synchronisation von Crystal, was ja die Geschichte vor Eternal ist, orientiert hat, sondern an der Serie der 90er. Es ist ja nicht so schon schlimm genug, dass ich immer, wenn Minako spricht, ein »Los Pikachu« erwarte. Nein. Sie müssen auch noch die Texte verhunzen.
Und ja: Sie mögen wörtlich korrekt übersetzt sein, aber wenn selbst das Herkunftsland englische Begriffe für bestimmte Dinge benutzt, kann man sich doch versuchen daran zu halten, meint ihr nicht auch?
So. Das reicht. Oh …. Aber … WIESO SIND MANCHE DER MÄDCHEN ANGEZOGEN WIE NUTTEN? Das wollte ich noch in den Raum gestellt haben.
Story: 2/5
Visuell: 3/5
Synchro: 2/5
Musik: 4/5
Fanboybonus: 1
Gesamt: 12/20
Habt einen schönen Tag.
Gerry
2 Kommentare zu „Gerry 365 #155: 04.06. – Inkonsistenz“
Ich hab mir gestern versucht das anzusehen, nach 20 Minuten habe ich es enttäuscht aus gemacht, allein weil die Stimmen und Aussprache des ganzen mich zu sehr gestört hat.
Vielleicht hätte ich Crystal mal schauen sollen, aber wenn man nur das aus den 90ern kennt Zerstören die Filme einfach, weil man erwartet, dass es wie damals klingt und gesagt wird, aber nein…
Aber immerhin ist hiere Verwandlungsbrosche passend in den Regenbogenfarben zum Pridemonth (war sie damals aber auch schon, daran hatte sich nichts geändert) dogger4Hehe dogger4Hehe dogger4Hehe
Man darf die 90er Serie nicht mit Crystal/Eternal vergleichen. C/E orientiert sich sehr stark am Manga. Und auch wenn ich eine altbesetzung der Synchro gut gefunden hätte, war es besser neue Stimmen zu nehmen.
Nicht vergleichen. Es muss als eigene Serie betrachtet werden. Aber letztendlich hat m. E. Eternal den Crystal reboot zerstört.