Im Fluss bleiben

Ich hatte nun anderthalb Wochen Urlaub und dabei gemerkt, dass der Fluss in mir ein wenig zur Ruhe kam. Ich konnte das erste mal nach langer Zeit, trotz rumrotzenden Kerls und sich prügelnden Katzen, in einer gewissen Form mein Leben einfach fließen lassen.
Dabei war es egal ob ich auf der Couch gegammelt habe, einkaufen war oder Dinge im Haushalt erledigt habe. Ich fühlte mich wohl dabei. Es gab sogar eine Aufgabe, welche ich über 3 Jahre vor mich hergeschoben habe, die ich endlich erledigen konnte, ohne dabei genervt zu sein. Ich habe es tatsächlich geschafft über 4 Jahre alten Papierkram zu sortieren.
Ich habe den Eindruck gehabt, dass in meinem Lebensbereich momentan alles so läuft, wie es laufen soll. Habe für mich Entscheidungen getroffen ohne dabei große Einschnitte machen zu müssen. Ich möchte mein Leben in Zukunft fließen lassen und das tun, worauf ich Lust habe. Möchte ich etwas spielen, werde ich dies in Zukunft tun ohne darüber nachzudenken, wie viel Zeit ich doch damit verschwende.
Gelüstet es mich nach einem Schokoriegel, werde ich auch einen essen ohne darüber nachzudenken, ob es nicht zu spät ist und er mir zu sehr auf die Hüften schlägt.
Wenn ich mich Fortbilden möchte, werde ich in Zukunft alle Hebel in Bewegung setzen, damit dies ermöglicht werden kann. Ich möchte den Fluss, der in mir lebt, nicht mehr ausbremsen, weil ich denke, Das geht nicht. Das kann ich nicht. Gibt es nicht!
Ich werde es fließen lassen und noch mehr das durchführen, wonach mir beliebt. Wenn mich der Fluss dahin treibt, dass ich eine neue Stadt sehen will, werde ich diese auch bereisen. Nicht sofort. Aber darauf hinarbeiten.
Eine wichtige Entscheidung ist und ich weiß, dass ich mit dieser an einigen Stellen anecken werde, meine Meinung klar auszudrücken. Wenn ich etwas nicht lustig finde, ist es so. Wenn ich etwas misslungen finde, sage ich es. Ich werde nicht mehr lächeln oder lachen, weil man es von mir erwartet. Oder Dinge hinnehmen, die ich oder betreffende Personen auch ändern können. Oder zumindest Kompromisse finden.
Schweigen ist für den Fluss in einem wie ein Staudamm. Alles wird gebremst und man verliert sich in der eigenen Unzufriedenheit. Sich selbst belügen um anderen zu gefallen oder nicht zu verletzen, sorgt für permanente Unruhe. Manchmal lohnt es sich, das Risiko der Ehrlichkeit einzugehen, auch wenn sich daraus meist große Konflikte entwickeln. Dabei ist jedoch immer zu beachten, dass man seinen Standpunkt erläutert. Damit meine ich nicht rechtfertigen. Sondern erklären, warum man so denkt.
Auch werde ich versuchen meinen Fluss ein wenig zu unterstützen. So wie jetzt gerade. Ich habe mich hingesetzt um diesen Blogeintrag zu schreiben und achte einfach darauf, ob da was Sinnvolles bei herumkommt. Dies wiederum kann ich selbst natürlich nicht beurteilen. Aber das Leben und unsere Gesellschaft sind so geprägt von Ernsthaftigkeit, dass kaum ein Mensch sich noch selbst Freiheiten gönnt. Viele in meiner direkten Umgebung haben angefangen ihr leben minimalistisch zu „betreiben“ ohne dabei zu bedenken, dass irgendwann der Tag der Reue kommt, dass man sich das nicht gekauft hat, dies nicht getan hat und sich diese Tätigkeit selbst ausgeredet hat.
Ich gebe mich nicht mit dem zufrieden, was mir die Gesellschaft zuspricht. Dies sollte niemand tun. Wenn Jemand von ganzem Herzen sagt »Ich bin glücklich mit meinem minimalistischen Leben« ist das in Ordnung. Wenn sich jemand allerdings selbst versucht, davon zu überzeugen, dass er/sie glücklich ist, sollte man seine Lebensweisen überdenken.
Ich habe Ziele, die ich nun in vier Jahren erledigt haben will. Spätestens. Zwei Fortbildungen und Schuldenfreiheit. Und ich weiß, dass mein Fluss mir dabei helfen wird. Er hat mir bisher geholfen, ohne das ich dies mitbekommen habe. Mein erstes Buch. Das zweite Buch, welches in Arbeit ist. Mein Nebengewerbe und all die Kleinigkeiten, welche ich alleine in den letzten zehn Jahren selbst gestemmt und bewerkstelligt habe. Aber auch Hilfe bei Freunden anzufordern, ist ein Zeichen dafür, dass es fließt. Denn man möchte Barrikaden beseitigen.
Und genau dies wünsche ich allen Menschen. Das sie ihren Fluss in sich finden und sehen, dass man selbst bestimmen kann und darf, was möglich ist und was nicht. Findet euren Fluss, wie ich meinen gefunden habe und macht, worauf ihr lust habt. Ihr könnt nicht Malen? Versucht es! Ihr könnt nicht schreiben? Woher wollt ihr das wissen? Muss man etwas können um das es spaß macht? Muss man damit Geld verdienen? Nein. Es geht darum, nicht stehen zu bleiben. Etwas zu tun und ehrlich zu sich selbst zu sein.
Seid ehrlich zu euch selbst und euren Mitmenschen gegenüber. Akzeptiert es, wenn andere etwas nicht gutheißen oder gutfinden. Nehmt die Worte anderer Menschen ernst und denkt zumindest darüber nach. Aber untergrabt euch nicht selbst. Ihr seid für euch selbst immer noch am wichtigsten und auch eure kleinen Wünsche haben eure Aufmerksamkeit verdient. Und viel wichtiger: seid selbstkritisch. Könnte der gegenüber vielleicht recht haben, wenn er etwas sagt? Habe ich mich korrekt verhalten? Kommunikation ist alles. Auch mit sich selbst.

Was kannst Du ändern?

Schreibt auf, was ihr von euch und eurem Leben erwartet und versucht diese Erwartungen, in Eigenregie zu erfüllen. Nehmt Rücksicht aber verliert euch nicht. Arbeitet an dem was euch spaß macht. Und das geht auch, wenn ihr in Arbeit steht. Der Tag hat 24 Stunden, an denen man sicher Zeit findet, an der man etwas tut um sich selbst zu entfalten.
Zu diesem Blog hat mich ein Youtuber Namens Taddl inspiriert. Sobald ich die Erlaubnis habe, verlinke ich gerne das entsprechende Video hier rein. Das entsprechende Video war in meinen Augen genauso verquer, wie dieser Blogeintrag. Aber ich mag ihn trotzdem und habe euch diesen nicht vorenthalten.
Lasst es fließen.

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