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Wer kam eigentlich auf diese bescheuerte Idee, dass bestimmte Materialien besser wären als andere? Oder dass man z.B. nur mit Rubber-Maske ein Mitglied der Petplay-Community sein könnte, weil Neopren und alle anderen Stoffe weniger wert wären, oder anders herum. Oder bei beliebigen anderen Materialien.
Und wer hat sich ausgedacht, dass man nur Puppy sein könne, wenn man einen Tailplug benutzt, weil Showtails keine “echten” Tails wären.
Oder dass man überhaupt einen Tail bräuchte? Auch wird sehr viel über die Marken diskutiert. ‚Wer keine Mr-S Hood hat, gehört nicht zu uns.‘
Dieses Gearshaming gegenüber bestimmten Materialien, Marken oder Arten von Gear tauchte aus dem Nichts auf und hält sich leider bis heute an vielen Orten. Und dass, obwohl an vielen Stellen richtigerweise darauf hingewiesen wird, dass man kein bestimmtes Gear braucht, um Teil der Community sein zu können.
Jede Person, die ein für sich selbst passendes Mindset hat, sollte ein Teil unserer Community sein. Und hat auch vollumfänglich so behandelt zu werden, sofern sie sich ebenfalls respektvoll zeigt. Jeder, der die Zugehörigkeit zur Community an bestimmtes Gear bindet, oder bestimmte Arten von Gear kategorisch niedermacht, labert in meinen Augen einfach nur Bullshit und müsste mal ordentlich den Kopf gewaschen bekommen.
Das Gearshaming. Ein Problem, welches besteht, seitdem es Fetische gibt. Viele Fetischisten setzen (oft bestimmtes) Gear voraus. Sei es nun im Petplay oder andere Spielarten. Aber wir beschränken uns hierbei einmal aufs Petplay.
Als ich damals in diese Szene reinschnupperte, habe ich mir auch gleich eine Mr-S-Maske aus Leder gekauft. Allerdings war der Plan auch ein anderer. Ich wusste nicht, dass ich so tief in die Materie eintauchen würde. Aus einer Maske wurden fünf. Ich hatte es ja.
Ich wollte es so. Aber es gibt viele Menschen, die haben andere Geschmäcker, was das Gear angeht und in meinen Augen ist das auch gut so. So soll es sein. Aber schnell bemerkte ich die Ausgrenzung. Wenn jemand keine Mr-S-Maske hatte, war die Stimmung verhalten oder die Person wurde einfach nicht beachtet.
Mir wurde auch von Freunden oft berichtet, dass man keinen Kontakt zu ihnen wollte, weil sie z.B. eine Wruffstuff-Maske hatten. Oder eine Latex-Maske. Das ist wirklich oft vorgekommen. Ich habe das in Chatgruppen auch erlebt, wie Leute nicht beachtet wurden, nur weil sie Geartechnisch hinter den anderen ‘zurücklagen’ oder sich für andere Marken und Materialien entschieden.
Wenn man einmal an die Anfänge des Petplays zurückdenkt, ist diese Entwicklung traurig. Die Herren, die bei Dominas das Pet spielen, hatten vor wenigen Jahren noch keine großartigen Masken. Nur eine Leine und ein Halsband. Jetzt wird alles Mögliche an Gear bevorzugt. Seien es Latexanzüge, MX-Gear (oder wie auch immer dat Zeug heißt) und so weiter.
Das Ding ist, die Leute sind auch nicht sehr gesprächsbereit, wenn es ums Dating geht. Ich bin einer > Maske ja der Rest … muss nicht unbedingt sein. Und Schwupps… gibt es kein Date. Was auch daran liegt, dass ich vieles nicht habe. Oder einfach keine Lust habe, mich in enges Zeug zu quetschen.
Beim Dating ist es natürlich okay, selbst zu entscheiden, mit wem man sich trifft. Aber wenn man so aufs Gear fixiert ist, kann es sein, dass man nette Kontakte übersieht. Genauso müsste ich mich auf ein Full-Gear-Date einlassen. Ich denke, ich verpasse auch was. Aber das gehört hier glaube ich nicht her.
Lange rede, kurzer Sinn: Egal ob und welches Gear du hast, gehörst du zur Community. Wenn dir jemand das Gefühl gibt, dass es nicht so ist, solltest du dir andere Kontakte suchen. Und bist du der Meinung, dass ein Mensch auf Gear reduziert werden sollte, egal ob im Dating oder in einer Community, öffne deinen Schrank, werfe dein Gear auf einen schönen Haufen in der Badewanne und verbrenne es. Vielleicht siehst du dann, dass hinter dem Gear noch anderes steckt.
Wir sind alle gleich: Egal welches Gear, welche Marke oder auch Material.
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5 Kommentare zu „MW Türchen 10 – Gearshaming“
Gearshaming ist auch so ein Blödsinn wie das Gerede von PC Masterrace und so einem Kram. In diesem Fall ist es aber lediglich die Fetischvariante von “Du bist nicht mein Typ.” Viele wollen aber nur eins, ein Date, meist auch mit sexuellen Inhalten. Und dann wird halt gefiltert.
Nun steht es ja jedem frei, mit wem er sich trifft. Aber viele projezieren das auch auf Gruppen, die ja eigentlich mehr sein sollten(!) als nur “wer fickt mit wem”. Und dann setzt sich diese Philosophie halt durch, obwohl sie dort eigentlich gar keinen Platz haben sollte.
Sollen sie die Leute doch tragen lassen, was ihnen gefällt. Was schert es einen denn? Was jemand anderes trägt geht einen selbst doch eigentlich gar nichts an. Ob es nun die teure Marke ist, oder ob man sich darin einfach wohler fühlt, findet, dass man darin besser aussieht. Ist doch egal.
Aber ja, viele gehen nur nach dem Äußeren. Die Person dahinter ist uninteressant, sprich “nichts wert”. Denn sie entspricht ja nicht dem eigenen Geschmack. Einige Leute argumentieren dann noch, dass man sich ja auch nicht mit jemandem treffen würde, der “fett und hässlich ist” (oder Ähnliches), was man am besten übersetzen kann mit den freundlichen Worten: “Fick dich selbst und nerv mich nicht.”
Diese Art Einstellung wird man wohl oder übel auch nicht ändern können, da wo sie präsent ist, selbst in Communitygruppen die sich nicht gänzlich dem körperlichen verschrieben haben. Dazu müssten die Leute erst mal anfangen, nicht nur mit ihren Geschlechtsteilen zu denken.
Gearshaming habe ich so noch nicht erlebt bei Veranstaltungen, ich glaube aber und man möge es mir vergben das einzige wo ich Gearshaming sah war der Aufklärungsbogen was jeder Puppy um Puppy sein besitzen muss. Die Broschüre findet man überall und da es nicht genau erklärt wird dass es nicht immer das Teuerste sein muss, kann ganz schnell Gearshaming passieren. Deswegen sollte bzw ehr muss dass mal in der Broschüre um Petplay zu erklären kurz trotzdem mit geändert werden. Auch hier möchte ich den Satz Zitieren da er passt und eine tatsache ist: “Wir sind alle gleich: Egal welches Gear, welche Marke oder auch Material.”
Ohhhhh….. Dieses Thema… Darüber könnte ich mich Stundenlang unterhalten…… Gearshaming gibt es überall… Es gibt u18, als. Auch ü18, bei denen das so prägnant praktiziert wird.
Ich hab als 18,damals noch ü18 jähriger, nicht wirklich das große Geld um mir irgendwelches teures Gear zu kaufen….. Ja eine custom hood ist teuer…..
Nicht jeder u18 hat einen reichen Sugar Daddy oder Eltern, die einem das Geld in den Arsch schieben etc… Trotzdem kommt es zu Gearshaming unter u und ü18 auf Veranstaltungen…. Nach einer bestimmten Zeit beginnt man sich unwohl zu fühlen und verlässt die Veranstaltung. Ist das der Sinn?
Hier möchte ich eine wichtige Anmerkung machen für alle, die das lesen:
Als U18 Jähriger einen “Sugardaddy” zu haben, ist eine Straftat. Also lasst euch auf sowas nicht ein.
Gerade dieses Thema mit der Mr S Maske, kenne ich recht gut. Das ist ja quasi als Standard angesehen, bzw. von manchen ja wirklich als “muss”. Ich persönlich mag die Maske einfach nicht besonders vom aussehen her und würde mir deswegen auch keine solche kaufen, aber mit der Meinung tritt man nun mal vielen auf die Füße/Pfoten. Wenn man also nur eine Wruffstuffmaske hat dann wird man meiner bisherigen Erfahrung nach zwar nicht ausgegrenzt, aber wenn bei nem Treffen mal alle anderen so eine haben außer man selbst, dann hat man schon dieses Gefühl der fehlenden zugehörigkeit. Was auch daran liegen kann dass es von der Mr S Maske sehr viele billige Imitate auf Amazon etc. gibt und somit nicht jeder an die 200€ ausgeben muss. Von WruffStuff z.B. hab ich bisher keine günstige Alternativen gesehen, was ich allerdings dort schätze ist die Individualisierbarkeit. Es gibt über 50 Grundfarbkombinationen, und man kann sich alle Farben komplett selbst aussuchen. Damit ist es halt fast garantiert dass man eine Einzigartige Maske hat, wenn man custom Colors benutzt. Für eine dreifarbige Maske ergeben sich so 255^9 Möglichkeiten für die Farbwahl..
Bin nun ein wenig vom Thema abgedriftet, die eigentliche Aussage war jedenfalls, auch wenn man nicht direkt ausgegrenzt wird, hat man manchmal doch ein Gefühl als würde man nicht dazugehören weil man dem “Standard” widerspricht.