MW Türchen 18: Positionierung

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In meinen Augen ist es bedenklich, dass es Leute gibt, die sich selbst über alle anderen Mitglieder der Community stellen. Weil sie jemanden kennen, der in ihren Augen besonders wichtig wäre (was dann wohl scheinbar automatisch auf sie abfärbt. Scheinbar. Anders kann ich mir das nicht erklären.) oder vielleicht eine administrative Position in irgendeinem Bereich der Community inne haben.
Ein etwaiger Namenszusatz (Admin ist ein gutes Beispiel), sorgt bei vielen dafür, die ein besonders ‚starkes’ Selbstbewusstsein haben, dass sie sich selbst in einer Machtposition sehen, in der sie ein auf ‚dicksten Schwanz der Welt‘ machen können. Sie setzen Leute unter Druck, die, in ihren Augen, nicht so hoch gestellt sind. Und das seid ihr nicht.

Eine ‚hochrangige‘ Bekanntschaft, egal wie flüchtig oder langlebig sie ist, mit einer Person, die eventuell beliebt oder angesehen ist, macht euch nicht besser als andere. Und auch die Dauer, die ihr schon der Community angehört, steigert eure Position nicht einen Millimeter.
Ihr dürft euch gerne selber gefallen und so fancy finden, wie ihr es vertreten könnt, aber das ist kein Grund, von anderen zu erwarten, dass sie euch für ebenso wichtig nehmen, wie ihr euch selbst und erst recht kein Grund, euch pauschal als besser darzustellen als andere es angeblich wären.
Und am aller wenigsten, dass ihr mich unterbuttert, nur weil ich Jung bin und meine Erfahrung nicht so ausgeprägt sind, wie eure.


Was könnte ich nicht alles über genau dieses Thema erzählen und wie viele Namen könnte ich nicht in den Dreck ziehen und der Welt mal zeigen, was für kleine Egos in der Riege der Obrigkeiten existieren. Wie fragil sie sind und vor allem, was für abscheuliche Menschen sich dahinter verstecken. Aber wir haben ja versprochen, dass wir keine Namen oder direkte Erkennungszeichen verwenden. Erstmal.
Aber es geht hier natürlich um Leute, die einen gewissen Bekanntheitsgrad vorweisen können. Und viele (nicht alle) von ihnen, bilden sich auf diesen Bekanntheitsgrad wirklich sehr viel ein.

Sie Positionieren sich, egal wo und welche Veranstaltung, immer an die Spitze und schubsen jeden, der etwas Aufmerksamkeit bekommt, zur Seite, um die Aufmerksamkeit für sich zu haben. Kennt ihr die Frauen, die sich permanent in die vorderste Reihe drücken, wenn ein Promi irgendwo gesichtet wurde? Genau so läuft das.
Glaubt ihr nicht? Ich hab es selbst erlebt. Nicht einmal. Nicht zweimal. Unzählige Male. Auf nahezu jeder Veranstaltung des Petplays oder wo Petplayer vertreten waren. Es gab die Gruppe, die sehr im Hintergrund saßen und immer die gleichen Leute, die sich permanent in den Vordergrund gedrängt haben. Sobald jemand mehr Aufmerksamkeit erhalten hat, waren sie wenige Sekunden später an Ort und Stelle, um davon zu profitieren.

Und irgendwann steht man nur noch unbeteiligt daneben und rollt die Augen. Und gefühlt (Und das ist wirklich mein Eindruck und mein Gefühl) wird es mit steigendem Bekanntheitsgrad nur noch schlimmer. Und es wird befeuert.
Wie? Indem sie Aufmerksamkeit bekommen. Immer mehr. Weil sie auffallen. Sie werden bewundert und bekommen auch vermittelt, dass sie was Besseres seien. Und das führt zu einem Teufelskreis. Und dann verlieren sie den Boden unter den Füßen. Sie schweben dahin und lassen alles unter sich, was sie mal Freunde nannten.

Sie positionieren sich so weit oben, dass sie die Leute vergessen, verdrängen oder schlecht machen, die ihnen den Start ermöglicht haben. Sie vermitteln das Gefühl, dass die anderen nichts Wert sind. Ihre Meinungen, ihre Sorgen, ihre Kritik. Alles nicht mehr wichtig. Nur noch die eigene Meinung zählt.
Und jetzt höre ich diese Leute wieder über mich herziehen und … Es ist mir wurscht. Wenn ihr nämlich genau das nun tut, bekräftigt es genau das. Ihr seid abgehoben und vertragt nicht, dass jemand genau das kritisiert. Und sorry … Ich bin nicht neidisch. Ich wüsste auch nicht worauf.

Denn es gibt etwas, was ich weiß: Ich weiß, wen ich vertrauen kann. Die meisten meiner Bekanntschaften sind tiefergehend. Ich weiß, wem ich mein Herz ausschütten kann und wer für mich da ist, wenn ich ihn oder sie brauche. Die, die mir folgen, folgen mir nicht, weil ich einen Bekanntheitsgrad habe oder sowas. Sie folgen mir, weil sie mich um meinetwillen mögen.
Und ich hatte auch solche Leute, die ich gemocht habe, aber an diesem Machtkonstrukt verloren habe. Je höher sie stiegen, umso mehr wurde gestritten. Bis man sich irgendwann zerstritt und mir wurde immer mehr klar, wohin sich diese Personen entwickelten. Zu etwas, was keinen Platz in meinem Leben hat.

Auf einem hohen Ross sitzen, mag sich für den Moment toll anführen. Aber der Preis ist hoch. Man wird blind gegenüber denen, die einen wirklich mögen. Die Hochachtung vor einem haben. Doch man sieht nur noch die falschen und immer gleichen Heuchler und hält sie für die wahren Freunde. Und irgendwann fallen alle auf die Nase.

Wir sind alle gleich, auf gleicher ebene. Wer das nicht akzeptieren kann, erhält mein tiefstes Mitgefühl.

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1 Kommentar zu „MW Türchen 18: Positionierung“

  1. Ich kannte auch mal jemanden, mit dem ich sogar ziemlich gut befreundet war. So dachte ich zumindest. Irgendwann fing der an, mit anderen Leuten zu verkehren, die mit einem sonst nichts zu tun haben wollten. Und weil ich mich dann den „falschen“ Leuten zuwandte, die nicht am oberen Ende der Beliebtheitsskala standen, rutschte ich dann auch abwärts. Besagter Freund wollte wohl beliebt sein und mied mich dann auch fortan. Das war aber alles ziemlich oberflächlich, wie man einmal gemerkt hat, als es bei ihm einen tragischen Todesfall in der Familie gab. Er war dann nur am Flennen und wurde direkt ausgestoßen, weil sie ihn nur noch als jämmerlich betrachteten. Für diesen einen Abend gesellte er sich dann wieder zum unbeliebten Freundeskreis. Hielt nur nicht lange an, denn am Tag danach war wieder alles vergeben und vergessen, Status Quo wiederhergestellt und er bei den beliebten Leuten.

    Sowas kann ich ohnehin nicht nachvollziehen. Diese Scheinheiligkeit von wegen, „komm doch zu uns“, blablabla. Einmal hat mir einer vermitteln wollen, warum sie eine gute Freundin von mir meiden. Dem Typen hätte ich mal eins auf’s Fressbrett geben müssen, aber das hat er dann ja im Endeffekt auch alleine geschafft … Autounfall, aber ich schweife ab. Beliebtheitsgrad war für mich noch nie ein Grund, jemanden auszuschließen. Ich hab es von vornherein abgelehnt, mich über andere zu stellen, obwohl ich grundsätzlich erst mal die Möglichkeit dazu gehabt hätte. Nur hab ich mich anders entschieden und bin auch dabei geblieben. Ich könnte es gar nicht ertragen, wenn alle möglichen Leute um mich herum wuseln und mich anhimmeln, nur weil andere Leute genau dasselbe tun.

    Ich bin lieber gleichgestellt und mit einer Augenhöhe zu meinen Mitmenschen. Für einige ist das ein „du könntest mehr sein“ oder gar „mach dich nicht schlechter als du bist“, aber ich fühler mich wohler mit anderen als über anderen zu stehen. Demnach hebe ich diejenigen, die nicht für voll genommen werden, mit auf meine Stufe hoch und hole alle anderen, die sich drüber stellen von ihrem hohen Ast… so bin ich aber schon immer gewesen. Man mag es kaum glauben, aber ich hab es über die Jahre schon geschafft, das ein oder andere Gesicht zu bekehren, einsichtig zu werden und ihr Fehlverhalten einzusehen.

    Letztendlich leben wir miteinander, nicht gegeneinander. Das ist hier kein Wettbewerb und wenn wir fallen, dann fallen wir alle zusammen. Das macht auch das Aufstehen hinterher leichter.

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