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Etwas, was wir (zumindest auf einen Tag betrachtet) in gleichem Maße haben. Ich habe schonmal erwähnt, dass Zeit für mich eine Währung ist. Man kann mit dieser Währung natürlich nichts kaufen. Aber man kann sie nutzen, um daraus was Produktives zu machen.
Doch was ist, wenn man auf jede verstrichene Minute schaut und sich denkt »Wieder eine Minute nichts erreicht«. Und das jeden Tag. Regelmäßig.
Wenn ich zum Beispiel streame, setze ich mir strikte Limits, bis wann ich spätestens aufhören möchte. Überschreite ich diese Limits, weil ich z. B. nicht speichern kann. Oder weil eine Runde von irgendwas noch läuft, macht mich das echt wahnsinnig.
Versteht mich nicht falsch. Ich mache nicht den ganzen Tag was Produktives. Oft sitze ich einfach nur am PC und klicke Plan- und willenlos irgendwas auf dem Bildschirm an. Aber das ist für mich stellenweise auch was Meditatives.
Wenn ich diese Limits überschreite, auch wenn es keinen Grund gibt, sie einzuhalten, werde ich panisch. Und ich glaube, das merkt man manchmal auch im Stream. Ich rattere meine Abrede runter und danach sitze ich da. Verfluche mich selbst.
Und dann mache ich gar nix mehr. Lohnt sich ja eh nicht. Die Zeit krieg ich nicht wieder. Und ja: Die meiste Zeit gammele ich einfach rum. Aber das gehört für mich auch zur Nutzung von Zeit. Belangloses, sinnloses tun. Und die Zeit fehlt dann am Ende.
Und ja. Für mich ist es manchmal beängstigend zu wissen, dass man Zeit nicht einfach anhalten oder zurückbekommen kann. Z. B. wenn mal für etwas die Zeit nicht gereicht hat. Oder wenn etwas schief läuft und man ne Verschnaufpause braucht.
Gerade im Urlaub, wo ich mich irgendwie entladen will, ist es jede Stunde so: »Wieder eine Stunde rum. Ich muss bald wieder arbeiten« und ich werde unruhig und kann nichts daran ändern.
Ich weiß nicht, ob es wirklich eine Angst ist … Aber ich wollte darüber mal geschrieben haben.
Gerry
1 Kommentar zu „Gerry 365 #213: 01.08. – ANGST Staffel 2: Spezial #2 – Zeit“
Es heißt ja nicht umsonst „Zeit ist Geld“
Nur ist auch die Wahrnehmung der Zeit immer anders, obwohl messbar, vergehen die schönen Momente sehr schnell, während Sachen die einem nicht so gefallen ewig dauern.
Sich Limits für bestimmte Dinge zu setzen, find ich sehr sinnvoll.
Eventuell sollte man sich, damit der Stress am Ende nicht ergibt eine Karenzzeit geben die man mit einplant. dogger4Think
Wenn man dann in 2h (oder wieviel Zeit man geplant hatte) doch noch 5minuten mehr zum Speichern und verabschieden benötigt, dann diese paar minuten als variable Zeit hinzufügen (wenn man Sie braucht ist es dann weniger schlimm und wenn nicht, freut man sich, dass man heute sein Limit einhalten konnte und bekommt ein zusätzliches Glücksgefühl). dogger4Lurk
Verschwendete Zeit empfinde ich meistens bei der Arbeit, wenn man an Meetings teilnehmen muss und letztendlich doch nichts bei rum kommt (zum Glück geht es mittlerweile besser, seit man Homeoffice hat, weil man dann doch parallel was anderes machen kann, was in einem Meetingraum nicht so funktioniert dogger4Shrug